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Aktuelle Meldung vom 22.02.2015
Christian Lederer Foto: sp4ort.de
Entscheidung vertagt – so kann man getrost das Fazit ziehen nach einem Spieltag, der nichts für schwache Nerven war. Grandiose Ballwechsel, unbändiger Kampfeswille, eingetretene Ballumrandungen, Schlägerwürfe etc. Alle Facetten des Tischtennissports durchlebten die Tischtennisspieler der 3. Mannschaft bei ihren Gastspielen in Siegenburg und Kelheimwinzer. Ob man jetzt zufrieden oder unglücklich sein sollte, war nach den beiden Spielen eigentlich niemandem klar. Gar nichts zu rütteln gibt an der auch in dieser Höhe verdienten 9:3-Niederlage beim heimstarken TSV Siegenburg. Mehr als fahrlässig war das darauffolgende Unentschieden gegen den SV Kelheimwinzer, bei dem reihenweise hohe Führungen vergeigt wurden. Aufgrund der unerwarteten Heimniederlage von Landshut gegen Freyung liegt die Dritte mit nunmehr 17 Punkten bei noch zwei ausstehenden Spielen zwar noch einen Punkt vor den Dreihelmenstädtern, die aber bisher eine Partie weniger bestritten haben. Das Restprogramm spricht auf jeden Fall nicht für die Fortunen, die noch gegen den designierten Meister TV Deggendorf sowie den Zweitplazierten FC Teisbach antreten müssen. Sollte am Ende genau dieser eine Punkt fehlen, wäre dies wohl der dämlichste Abstieg seit Jahren in der stärksten Bezirksliga aller Zeiten.
Das die Trauben beim TSV Siegenburg sehr hoch hängen würden war den Beteiligten schon vor der Partie klar. In der Vorrunde konnte man die Hallertauer zwar noch knapp besiegen. Aber der Gegner hat mit Ex-Regionalligaspieler Florian Fischer an der Spitzenposition zur Rückrunde gewaltig aufgerüstet, so dass das Spiel nur auf Schadensbegrenzung ausgelegt war. Am Ende gewann die Wittl-Truppe völlig verdient mit 9:3 und hat sich somit aller Abstiegssorgen entledigt. Auf Passauer Seite konnte lediglich Spitzenspieler Lendner dem übermächtigen Gegner Paroli bieten. Zusammen mit Ertürk gewann er sein Doppel gegen Wagner/Meyer und in der Partie gegen den starken Ebbecke hielt er seinen Kontrahenten in vier Sätzen souverän in Schach. Ein Leckerbissen wurde den zahlreichen Zuschauern anschließend im Spitzeneinzel gegen Florian Fischer geboten. Lendner wusste oftmals die passende Antwort auf das druckvolle Spiel des Siegenburgers und sorgte mit seiner besten Saisonleistung für den dritten und letzten Punkt für die Fortuna. Die restlichen Einzel gingen mehr oder weniger sang- und klanglos an die Hallertauer, die in allen Paarkreuzen ihre Überlegenheit eindrucksvoll unter Beweis stellten.
Ein Wechselbad der Gefühle musste die Dritte anschließend bei der in der Rückrunde furios aufspielenden Truppe des SV Kelheimwinzer durchmachen. Wäre man vor der Partie nach der herben Niederlage in Siegenburg mit einem Unentschieden zufrieden gewesen, ärgerte sich das Team um Mannschaftsführer Lukas Jendrzej nach der Partie um so mehr aufgrund der vielfach vergebenen Chancen. Noch planmäßig verlief der Auftakt nach den Eingangsdoppeln. Das Fortunenspitzendoppel Lendner/Ertürk gewann erwartungsgemäß klar gegen Schwindl/Koch. Lederer/Hirschenauer verloren nach ansprechender Leistung nur knapp gegen das Kelheimwinzerer Einserdoppel Havlicek/März. Jendrzej/Rehan hatten gegen Giesl/Wocheslander mehr zu kämpfen als ihnen lieb war. Am Ende warfen sie alles in die Waagschale und gewannen hauchdünn in fünf Sätzen. Lederer nutzte daraufhin sofort die Gunst der Stunde und wiederholte nach brillanter Leistung seinen Vorrundenerfolg gegen den tschechischen Spitzenspieler Havlicek. Jetzt war es an der Zeit für Lendner und Hirschenauer nachzulegen, um eine schnelle Vorentscheidung herbeizuführen. Lendner führte gegen Schwindl bereits mit 9:7 im Entscheidungssatz. Der Kelheimwinzerer setzte nun alles auf eine Karte und glich zum 9:9 aus. Lendner hatte zwar beim Stand von 10:9 noch einen Matchball. Mit drei grandios herausgespielten Punkten in Folge beendete die Kelheimwinzerer Nummer Zwei aber die lange Erfolgsserie von Lendner und hielt sein Team weiterhin im Spiel. Noch dramatischer verlief am Nachbartisch die Partie von Hirschenauer gegen März. Der Passauer lag bereits äußerst komfortabel 9:5 im Entscheidungssatz vorne. Kurz vor der Zielgeraden nahm der Winzerer aber noch seine Auszeit und kämpfte sich anschließend Punkt für Punkt heran. Mit dem sechsten Punkt in Folge hieß in einer dramatischen Partie am Ende der Sieger Thomas März, was den 3:3-Zwischenstand bedeutete. Mit einer wenig mehr Kaltschnäuzigkeit hätte es durchaus 5:1 für die Fortunen heißen können. Der noch immer grippegeschwächte Ertürk hatte wieder einmal die Seuche am Schläger und verlor unnötig gegen den nicht unbezwingbaren Giesl. Seine momentan gute Form bewies Rehan im hinteren Paarkreuz gegen Wocheslander, den er nach allen Regeln der Kunst in drei Sätzen beherrschte. Jendrzej wähnte sich nach schneller 2:1-Satzführung gegen Materialspieler Koch schon auf der Siegerspur. Der Abwehrstratege steckte aber nie auf und kam noch zu einem wichtigen Fünfsatzerfolg für sein Team. Topleistungen lieferten anschließend Lendner und Lederer im Spitzenpaarkreuz ab. Lendner revanchierte sich in vier Sätzen für die bittere Vorrundenniederlage gegen den tschechischen Spitzenmann Havlicek. Seine derzeit stark ansteigende Formkurve stellte einmal mehr Christian Lederer unter Beweis, der im Spiel des Tages den bärenstarken Schwindl in einer Abnutzungsschlacht knapp im fünften Satz im Zaum halten konnte. Unter ferner liefen agierte der an diesem Tag enttäuschende Ibrahim Ertürk gegen Tomas März. Wie Phönix aus der Asche stieg Hirschenauer in der Partie gegen Giesl empor. Mit 10:8 lag der Fortune bei Aufschlag des Gegners im Entscheidungssatz zurück und niemand mehr der zahlreich anwesenden Zuschauer gab nach der ersten Niederlage gegen März mehr einen Pfifferling auf ihn. Der Passauer Routinier bewies aber noch einmal große Moral und biss sich noch einmal in die Partie zurück. In einer Nervenschlacht konnte er dann seinen zweiten Matchball zum 14:12 nutzen und brachte sein Team somit sogar mit 7:6 in Front. Jendrzej vergeigte auch seine zweite Partie gegen Wocheslander, so das beim Stand von 7:7 die Partie auf des Messers Schneide stand. Rehan zeigte anschließend dem glänzend aufgelegten Abwehrstrategen Jürgen Koch wo der Bartl den Most holt und sicherte somit schon mal das angepeilte Minimalziel Unentschieden. Nur Außenseiterchancen rechnete man sich im Fortuna-Lager im Schlussdoppel gegen das tschechische Duo Havlicek/März aus. Lender/Ertürk kämpften zwar wie die Löwen, standen aber schlußendlich auf verlorenem Posten gegen die beiden Routiniers, die gekonnt das ausgefuchste Noppenspiel von Lendner zu umgehen wussten. Am Ende muss man in dem Spiel der verpaßten Chancen mit dem Punktgewinn sogar noch zufrieden sein, da die Kelheimwinzerer insgesamt sogar einen Satz mehr gewannen. Hoffentlich rächt sich dieser vergebene Punkt nicht in der Endabrechnung. Das große Zittern geht in der stärksten Bezirksliga aller Zeiten auf jeden Fall weiter …. Psychokrimi pur.
Nach einwöchiger Spielpause gastiert am Freitag der designierte Meister TV Deggendorf im Fortuna-Hexenkessel.
(Manfred Hirschenauer)