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Aktuelle Meldung vom 07.03.2015
Hitchcock hätte der Regisseur heißen können für den Tischtenniskrimi, der sich am Freitagabend zwischen der Dritten und dem Tabellenersten TSV Deggendorf abspielte. In einer kampfbetonten und rassigen Bezirksligapartie sprang für die Fortunen am Ende ein leistungsgerechtes Unentschieden heraus. Mit diesem Zähler hat das Team um Mannschaftsführer Lukas Jendrzej sein Punktekonto auf nunmehr 18 Zähler hochgeschraubt und somit bereits am vorletzten Spieltag das selbstgesteckte Punktesoll erreicht. Voll in die Karten gespielt hat den Passauern sicherlich das Fehlen zweier etatmäßiger Deggendorfer Spieler, die vom Gegner nicht adäquat ersetzt werden konnten, weil die 2. Mannschaft des TSV Deggendorf ebenfalls ein extrem wichtiges Spiel im Kampf um den Klassenerhalt in der 3. Bezirksliga hatte. Die Schicksalsgöttin meinte es an diesem Tag wohl sicherlich sehr gut mit der 3. Mannschaft.
Die Neuausrichtung der Doppel ging zum wiederholten Male gehörig daneben, so dass wieder nur ein Zähler heraussprang. Nach den eher dürftigen Vorstellungen in der Rückrunde schickte man dieses mal als Spitzendoppel das Duo Lendner/Jendrzej in den Ring gegen die Deggendorfer Abraham/Vyleta. Zu Beginn schien sich dieses Vorhaben bei einer schnellen 2:0-Satzführung und eines Matchballes im vierten Satz noch auszuzahlen. Nach 5:2-Führung im Entscheidungssatz begann aber das große Nervenflattern und es gelang nicht mehr viel, so dass die Deggendorfer mit all ihrer Routine verdient die Partie für sich entscheiden konnten – ein herber Rückschlag in dieser frühen Phase des Matches. Das neuformierte Duo Hirschenauer/Ertürk zeigte gegen das stärkste Doppel der Liga, der tschechischen Kombination Hosse/Sulc, eine überzeugende Vorstellung, verlor aber dennoch knapp in vier Sätzen. Keine Blöße gaben sich jedoch Lederer/Rehan beim souveränen 3:0 gegen Löser/Riedel. Einen Nadelstich setzte der an diesem Tag hervorragend aufgelegte Fortunenspitzenmann Lendner gegen den zweitligaerfahreren Ulrich Hosse, welcher vor drei Jahren noch die Niederbayerische Einzelmeisterschaft in der Königsklasse in Passau für sich entscheiden konnte. Nach klarem Verlust des ersten Satzes steigerte er sich in einen wahren Spielrausch und triumphierte am Ende verdient in vier äußerst hartumkämpften Sätzen. Lederer hatte hingegen dem druckvollen Spiel des Deggendorfer Spitzenspielers Sulc nur wenig entgegenzusetzen. Diese Scharte wetzte aber postwendend der bärenstarke Ertürk aus, welcher Materialspieler Vyleta in vier Sätzen das Nachsehen gab und somit sein Formtief der Rückrunde überwunden zu haben scheint. Zwei Punkte zum Sieg fehlten Hirschenauer beim Stand von 2:1 und 9:9 gegen Abraham. Der ehemalige Deggendorfer Spitzenspieler zog aber noch einmal alle Register seines Könnens und brachte die Gäste mit 4:3 in Führung. Schadlos hielten sich daraufhin Jendrzej und Rehan im hinteren Paarkreuz gegen die beiden Ersatzspieler Riedel und Löser, so dass die Fortunen erstmalig in Führung gehen konnten. Eine Demonstration seiner hohen Spielkunst zeigte der Deggendorfer Jiri Sulc im Spitzeneinzel gegen Lendner, den er mit knallharten und präzisen Vorhandtopspins klar in drei Sätzen von der Platte fegte. Lederer deutete anschließend gegen Hosse an, welch enorm spielerisches Potential in ihm schlummert. In einer mehr als sehenswerten Partie brannte er ein wahres Feuerwerk gegen den gewiss nicht schlechten Hosse ab und gewann schlußendlich weitestgehend stressfrei in drei Sätzen. Auch in seiner zweiten Partie wusste Ertürk gegen Abraham zu überzeugen. In den entscheidenden Phasen hatte er aber einmal mehr die Seuche am Schläger und verlor am Ende hauchdünn in fünf Sätzen – bezeichnenderweise mit einem Kantenball seines Gegners. Nur im ersten Satz konnte Hirschenauer bei zwei eigenen Satzbällen gegen den wie entfesselt aufspielenden Vyleta noch einigermaßen mithalten. Der Deggendorfer spielte in den Sätzen zwei und drei aber praktisch fehlerlos und gestattete dem Passauer lediglich sieben Punkte. Keinen Zweifel über den späteren Sieger ließen Jendrzej und Rehan auch im zweiten Durchgang aufkommen – das hintere Paarkreuz blieb damit an diesem Tag ohne Satzverlust und sicherte schon mal den wertvollen achten Zähler. Nur geringe Außenseiterchancen rechnete man sich im abschließenden Doppel gegen das Deggendorfer Spitzenduo Hosse/Sulc aus. Nach spektakulärem ersten Satz, welchen Lendner/Jendrzej überraschend deutlich mit 11:6 für sich entscheiden konnten, erhöhten die beiden Deggendorfer die Schlagzahl doch enorm und siegten ungefährdet in vier Sätzen, so dass beide Teams leistungsgerecht mit einem Unentschieden auseinander gingen. Für die Fortunen bedeutet der Zähler einen weiteren Meilenstein auf dem Weg zum möglichen Klassenerhalt. Die Deggendorfer büßten zwar einen Zähler auf den Zweitplatzierten Freyung ein, liegen aber immer noch komfortabel mit vier Zählern Vorsprung an der Tabellenspitze, die ihnen bei drei ausstehenden Partien wohl keiner mehr streitig machen wird.
Edelfan Manfred Vesper nach dem Spiel: „Sicherlich ein wertvoller Punktgewinn für die junge Mannschaft des TTC Fortuna Passau gegen den Tabellenführer, den man so nicht einplanen konnte. Bei einem Satzverhältnis von 32:26 und dem Verlust von allen drei Fünfsatzpartien (!) wäre sicherlich noch etwas mehr drin gewesen. Man muss aber auch konstatieren, dass der Gegner stark ersatzgeschwächt angetreten ist und dies sicherlich ein großer Vorteil für uns war. Nach den gezeigten Leistungen ist das Unentschieden gegen einen so spielstarken Gegner trotzdem mehr als verdient, da die Deggendorfer am letzten Wochenende mit der gleichen Aufstellung noch souverän die Bezirkspokalmeisterschaften für sich entscheiden konnten. Die gute Nachwuchsarbeit von Fortuna trägt zudem Früchte. In der Partie gegen Hosse hat Eigengewächs Lederer bewiesen, dass er im Spitzenpaarkreuz des Bezirksoberhaus absolut konkurrenzfähig ist und bald ein Mann für die Zweite sein könnte.“
Lospech hatte die Dritte bei der Bezirkspokalendrunde des gastgebenden TSV Siegenburg. Mit dem TV Freyung zog man den aktuell Zweitplatzierten der 1. Bezirksliga. Zu allem Überfluß waren gleich mehrere Spieler der Dritten am letzten Wochenende kurzfristig verhindert, so dass man gegen die „Waidler“ von vornherein auf verlorenem Posten stand. Hirschenauer, Hans Lederer und Donaubauer vertraten die Farben des TTC Fortuna Passau aber trotzdem würdig und belegten am Ende zusammen mit der Reserve des TSV Siegenburg den dritten Platz.
Zum großen Showdown kommt es am Freitag in einer Woche an heimischer Platte gegen den Tabellendritten FC Teisbach, welcher selbst noch Chancen auf den zur Relegation berechtigenden zweiten Tabellenrang hat. Emotionen, Spannung und Dramatik pur sowie alles was das Tischtennisherz begehrt sind hier sicherlich vorprogrammiert. Die Dritte hat es im letzten Match der Saison immer noch in der eigenen Hand, den Ligaverbleib direkt bzw. über die Relegation zu sichern. Aufgrund des deutlich besseren Spielverhältnisses und eines Zwei-Punkte-Vorsprunges im Vergleich zu Landesligaabsteiger DJK Landshut, welcher aber eine Partie weniger bestritten hat, geht die Dritte topmotiviert in diese Partie, wo man in der Vorrunde einen überraschenden Punktgewinn feiern konnte. Bei einer Heimniederlage der Dritten und drei Punkten für die Landshuter steht aber Platz Neun zu Buche, welcher den direkten Abstieg bedeuten würde. Es ist somit auf jeden Fall angerichtet für ganz ganz großes Kino in diesem Alles-oder-Nichts-Spiel … vielleicht gibt es ja ein weiteres Kapitel des Hitchcock-Klassikers:
Psycho Teil II
(Manfred Hirschenauer)